30. September 2012

Dies ist ein Herbsttag,...


Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was von dem milden Strahl der Sonne fällt.

(Friedrich Hebbel)









Ein strahlend blauer Himmel,
die Bäume färben sich langsam herbstlich ein,
welch schönes Naturschauspiel. 


Einen schönen Herbstsonntag wünsche ich!



Herzlichst


Hella K.




23. September 2012

Ich lerne sehen ...


:

Ich lerne sehen. Ich weiß nicht, woran es liegt, es geht alles tiefer in mich ein und bleibt nicht an der Stelle stehen,wo es sonst immer zu Ende war. Ich habe ein Inneres, von dem ich nicht wußte. Alles geht jetzt dorthin. Ich weiß nicht, was dort geschieht. (…) Ich lerne sehen. (…) zum Beispiel, (…) wieviel Gesichter es gibt. Es gibt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere. Da sind Leute, die tragen ein Gesicht jahrelang, natürlich nützt es sich ab, es wird schmutzig, es bricht in den Falten, es weitet sich aus wie Handschuhe, die man auf der Reise getragen hat. Das sind sparsame, einfache Leute; sie wechseln es nicht, sie lassen es nicht einmal reinigen. Es sei gut genug, behaupten sie, und wer kann ihnen das Gegenteil nachweisen? Nun fragt es sich freilich, da sie mehrere Gesichter haben, was tun sie mit den andern? Sie heben sie auf. Ihre Kinder sollen sie tragen. Aber es kommt auch vor, daß ihre Hunde damit ausgehen. Weshalb auch nicht? Gesicht ist Gesicht. 
:

Auszug aus: Rainer Maria Rilke: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (1910).



Foto: © Hella Kiss - All Rights Reserved


Herzlichst


Hella K.



17. September 2012

IMPRESSION

:

Heute ist Herbst. Doch noch welkt er verkleidet
mit saftgrünem Blattwerk. Im Regengrau
blitzt zwar ein Rot. Und ein Gelb. Doch dies neidet,
mit jenseitgem Blick, schon dem Sommer das Blau.

© Jürgen M. Brandtner – 15.09.2012

Foto: © Hella Kiss - All Rights Reserved



Wieder ein schöner Vierzeiler von Jürgen M. Brandtner. 

Ja, der Herbst steigt so langsam auf die Leiter ... 


Ich wünsche Euch einen guten Wochenstart!

Herzlichst

Hella K.




16. September 2012

Seelenblume ...


:
ein kleines stilles Lächeln
WOHLFÜHLMOMENT
Freude in der Seele klingt
Bezaubert von der Natur
die Seelenblume
ihre Blüten öffnet
LEBENSFREUDE

© Sheera


 Foto: © Hella Kiss - All Rights Reserved



Macht es Euch schön!


Herzlichst

Hella K.




8. September 2012

Heute ist das Wassser warm ...


Heute ist das Wassser warm, heute kann’s nicht schaden.
Schnell hinunter an den See! Heute gehn wir baden.
1, 2, 3, die Hosen aus, Schuhe, Rock und Wäsche, und dann, plumps ins
Wasser rein, grade wie die Frösche.
Und der schönste Sonnenschein brennt uns nach dem Bade Brust und Buckel
knusperbraun, braun wie Schokolade.

(Adolf Holst)




Was für ein schöner Spätsommer wir doch im Moment erleben. 
Als ich die Spatzen so vergnügt und ausgelassen baden sah, fiel mir das obige Gedicht dazu ein. 
Es ist ein Kindergedicht - so schön und einfach! 
Irgendwie passt es ... braun sind auch die kleinen Spatzen.

Ich wünsche all meinen Lesern einen schönen Sonntag. 
Genießt dieses schöne, milde Spätsommerwetter und erfreut Euch daran!

Inzwischen ist meine registrierte Leserschar auf 130 gewachsen. Vielen Dank für Eure Treue. 
Ich möchte auch nicht die Besucher vergessen, die im Stillen hier lesen.
 Auch bei Euch möchte ich mich bedanken.
Es ist eine wahre Freude für mich und spornt doch an, weiterzumachen!


Herzlichst 

Hella K.



26. August 2012

Erblüht ...

:
Aufstehen will ich
noch vor der Zeit,
den Knospen zusehen
beim Blühen.
Verweilen will ich
in jeder Blüte,
ehe die Düfte entweichen
in lichtlose Träume
der Nacht.
Dann trage ich
das Blühen
in mir.

(Kerstin Magirius, 16. April 2012)



Foto: © Hella Kiss - All Rights Reserved



Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: 
entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eines.

(Albert Einstein)


... nachdenkenswert, habt einen wundervollen Tag!!!


Herzlichst

Hella K.



11. August 2012

Die Rose ...

:
Die Rose blüht
im Morgengrauen.
Von nahen will ich
sie beschauen,
jedes Blütenblatt
berühren,
ihre wilde Zartheit spüren.
Die Rose blüht
nicht Ewigkeiten.
Bald schon wird sie
mir entgleiten -
wird verwelken, wird
verwehen,
wie die Sonne untergehen.
Hier, im Garten,
unter Linden,
wird ihr Zauber
mir entschwinden.
Bald schon, bald...
doch jetzt und hier
atme ich den Duft von ihr.

(Kerstin Magirius, 11. Juni 2012)






Heute eine Gedicht von Kerstin Magirius. Kerstin habe ich bei Facebook kennengelernt. Ich mag ihre Lyrik.  Sie hat schon 2 Gedichtbände veröffentlicht. Für die Zukunft haben wir ein gemeinsames Projekt geplant, worüber ich mich sehr freue. Aber zu gegebener Zeit mehr ...

Über Kerstin Magirius könnt ihr mehr auf Ihrer website "Die Nachtwanderin" erfahren ...

Ein schönes Wochenende ...!


Herzlichst 

Hella K.



5. August 2012

Tierisch...


Ich würd so gern ein Vogel sein,
dann könnte ich die Flügel weiten,
nach oben in die Lüfte gleiten
und mich auf dich dort vorbereiten.
Ich würd so gern ein Schweinchen sein,
dann könnte ich im Dreck mich suhlen,
ganz ungeniert am Stert rumpulen
und deine Gunst dabei erbuhlen.
Ich würd so gern ein Fröschlein sein,
dann könnt´ ich schon am Morgen quaken,
ernährte mich von leckeren Schnaken
und käme nachts mit auf dein Laken.




... heute mal etwas "inspirierendes"  ... ich finde es klasse!

Beides, Text und Bild , von Astrid Schulzke

Ihr Buch:  "WIE FRAUEN LIEBEN"! 106 Seiten mit Gedichten über Liebe, Lust und Leid.
Mit Illustrationen von Kurt Schulzke
Demnächst mehr über dieses Buch!

Ich werde in unbestimmten Abständen, das eine oder andere Buch hier vorstellen ...
 mal etwas frischen Wind hier rein bringen ... 

Habt einen schönen Sonntag!

Herzlichst

Hella K.





1. August 2012

Sonnenblume...


Ich möcht
mit deiner Sprache
sprechen
ich möcht
mit deinem Blühen
blühn
ich möcht
mit deiner Farbe
färben
trüber Zeiten
Nebelkleid

© Annemarie Schnitt





Herzlichst


Hella K.




25. Juli 2012

Das Kornfeld...


Als die Saat der Erd entsprossen,
Als der Frühlingswind sie neckte,
Sind wir manchen stillen Abend
Langsam durch sie hingeschritten
Hand in Hand.
Kamen Menschen uns entgegen,
Wollten sie uns überholen,
Ließen wir die Hände locker,
Gingen ehrbar Seit an Seite,
Wie's sich ziemt.
Waren dann die Menschen wieder
Unserm Augenkreis entschwunden,
Fanden schleunigst sich von neuem
Unsre Hände, unsre Lippen,
Wie's so geht.
Da das Feld nun steht in Ähren,
Überall Verstecken bietet
Allerzärtlichstem Getändel,
Wandr ich müde meines Weges
Und allein.

Detlev von Liliencron (1844-1909)



Danke Matthias für die Auswahl des Gedichtes!!!

Ich hoffe, Euch gefällt das Gedicht auch so gut wie mir. 
Wenn man bedenkt, wie alt dieses Gedicht ist ... es passt einfach.



Herzlichst

Hella K.




22. Juli 2012

... Sommergoldenes ...


Blick in die Höhe. -
Sommergoldenes Feuer
Lodert hell im Wind.

© Petros






Da, wo die Sonne heute nicht scheint, genießt die Sonnenblumen. Sie haben viel davon gespeichert ...

Einen lichtvollen Sonntag!

Herzlichst

Hella K.



18. Juli 2012

... Zauberkünstler


Wir sind alle Zauberkünstler.
Es ist in uns gelegt,
die Welt um uns zu verwandeln,
indem wir die Welt in uns verwandeln.
Nicht das was wir sehen,
sondern wie wir es sehen
bestimmt, was wir fühlen.
Der Schlüssel liegt in uns.

(Ulrich Schaffer)






Genießt es...!



Herzlichst


Hella K.


16. Juli 2012

Die Nacht...



Die Nacht holt mich ab
und mit ihr
kommt dieser Traum
vom glücklich sein
der nie enden will
das Schwarz wird zu Weiss
und die
Tränen zu
Kristallen

©dl 1/05




Meine kleine Sommerpause ist vorbei ... 

Vielen Dank für Eure Treue 
und
 neue Leser heiße ich "Herzlich willkommen"! 




Herzlichst

Hella K.





7. Juli 2012

manchmal keine verlorene zeit ...


und manchmal geschieht es
dass du dich ganz zufällig öffnest
nach wochen und monaten und jahren
einmal nicht dies innere fühlen beschweigst
und manchmal geschieht es
dass du im trösten und stützen
verschenkst was so ein heilen erfordert
was spontan einen augenblick schranken befreit
und manchmal geschieht es
du erntest kein ja und erntest kein nein
stehst allein vor unausdeutbarem schweigen
vor mauern aus verletzter verstörender einsilbkeit
und manchmal geschieht es
da setzt sich schweigen auf schweigen
doch man trifft sich als sei gar nichts passiert
und irgendwo treibt dennoch ein kleiner rest hoffnung
denn manchmal geschieht es
ein verrückt unsagbares wunder
und es war doch keine verlorene zeit

© Bernd Pol, 6. Juli 2012





Ich wünsche Euch ein wunder-bares Wochenende!


Herzlichst


Hella K.




4. Juli 2012

Das Glück...


nah ist
und selten zu fassen
das glück
darum schichte die zeit
ohne zurück
blicke vorwärts
gib dich der hoffnung hin
mit glutvollem herzen
und leichtem sinn
lass dich finden
suche nicht nur 
das glück
schwebt auch
in deiner spur

© Edith Hornauer 

Foto: © Hella Kiss - All Rights Reserved



*wundervolle lyrische Gedanken von Edith Hornauer*



Betrachte einmal die Dinge von einer anderen Seite, als du sie bisher sahst;
 denn das heißt ein neues Leben beginnen.
(Marc Aurel) 



Herzlichst

Hella K.




25. Juni 2012

Am Ende...


Am Ende
ist nur noch
die Erinnerung
ans Fliessen
Und sie nimmt
mich mit
ins Licht
der Liebe.
©dl 2/05




... ich mag sie einfach, die Gedichte von Doris L. -  viel Seele und Tiefe ist zu spüren. 
Wer mehr lesen möchte, schaut auf die Seite http://www.sinnliches.ch/.

HERZlichst

Hella K.



20. Juni 2012

Wo Du geliebt wirst ...


Wo du geliebt wirst,
kannst du getrost alle Masken ablegen,
darfst du dich frei und ganz offen bewegen.
Wo du geliebt wirst,
zählst du nicht nur als Artist,
wo du geliebt wirst,
darfst du so sein, wie du bist.
Wo du geliebt wirst,
mußt du nicht immer nur lachen,
darfst du es wagen, auch traurig zu sein.
Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Fehler machen
und du bist trotzdem nicht häßlich und klein.
Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Schwächen zeigen
oder den fehlenden Mut,
brauchst du die Ängste nicht zu verschweigen,
wie das der Furchtsame tut.
Wo du geliebt wirst,
darfst du auch Sehnsüchte haben,
manchmal ein Träumender sein,
und für Versäumnisse, fehlende Gaben
räumt man dir mildernde Umstände ein.
Wo du geliebt wirst,
brauchst du nicht ständig zu fragen
nach dem vermeintlichen Preis.
Du wirst von der Liebe getragen,
wenn auch unmerklich und leis.

- Elli Michler -



Herzlichst

Hella K.




17. Juni 2012

Hast Du Angst ...


Hast du Angst vor dem Tod?
fragte der kleine Prinz die Rose.
Darauf antwortete sie:
Aber nein. Ich habe doch gelebt,
ich habe geblüht und meine Kräfte eingesetzt,
so viel ich konnte.
Und Liebe, tausendfach verschenkt,
kehrt wieder zurück zu dem, der sie gegeben.
So will ich warten auf das neue Leben
und ohne Angst und Verzagen verblühen.
- Antoine de Saint-Exupéry -




Einen ruhigen Sonntag wünsche ich Euch!


Herzlichst

Hella K.





16. Juni 2012

Wenn der Tag ...


Wenn der Tag
hinter den Bäumen
die Fenster schließt
breitet sich Stille aus.
Meine atemlosen Gedanken
finden in dieser Ruhe,
jenen neuen Anfang
im Schweigen,
den der Tag verwehrt.
Stille, Schweigen,
Gedanken ruhen,
Gefühle entgleiten,
Bewegung erstarrt.
Nichts ist mehr
weil es nichts gibt.
Seele flüstert sich
sanft in das Leben
ergießt sich über das
gepflügte Feld
tränkt das Werden.

Mit jedem neuen Tag
sterbe ich ein Stück
in`s Leben.

©dl 8/04




 Herzlichst

Hella K.



14. Juni 2012

... verbunden zu sein.


Ich spür Dich
bei mir
und es ist
als ob der Lufthauch
der meine Haare
zärtlich streichelt
Deiner ist
Und in meinem Kopf
ist diese
Unbeschwertheit
und dieses tragende Gefühl
verbunden zu sein.

© dl 6/06






Herzlichst

Hella K.



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